Kategorie: Natur & Umwelt

Ausgabe März / April 2023 | Natur & Umwelt

Sisyphos an Pop-up-Laichplätzen

Gelbbauchunke, Kammmolch und Kreuzkröte, drei faszinierende ­Amphibien, deren Bestand stark gefährdet ist. Nachdem ihre ursprünglichen Habitate, natürliche Auenlandschaften, fast verschwunden sind, haben sie in den Steinbrüchen Mainfrankens Ersatzlebens­räume gefunden. Dort kämpfen Amphibienschützer wie Lothar Deppisch, Christiane Brandt und Ulrike Geise um deren Überleben.

Kammmolch auf Brautschau, © Jan Ebert, Bund Naturschutz/Lichtenfels Endlich kann ich in einem Steinbruch oberhalb von Eibelstadt (Lkr. Würzburg) den Balzgesang der Gelbbauchunken hören. Ein Ausnahmeerlebnis! Nach zwei Jahren Vorlauf auf den Spuren der Trias sehr seltener heimischer Amphibien, die in mainfränkischen Steinbrüchen leben: Gelbbauchunke, Kammmolch und Kreuzkröte. Visiten an kleinen Tümpeln und Betonbecken brachten durchweg Begegnungen mit Hüpferlingen: kleinen, frisch umgewandelten Froschlurchen, die noch nicht über die typischen Merkmale wie etwa den gelbgesprenkelten Bauch oder warzigen Rücken verfügen. Vergeblich suchten wir nach erwachsenen Amphibien. [...]
Ausgabe Januar / Februar 2023 | Natur & Umwelt

Sumpfschrecke und Drehwurz

Der Schwund der Biodiversität und das Artensterben sind lebensbedrohend und müssen sofort gestoppt werden. Diese Ansage der Weltnaturkonferenz in Montreal hat aufgerüttelt. In Bayern machen sich seit 20 Jahren Gebietsbetreuerinnen und -betreuer für den Erhalt wertvoller Naturräume stark. Ihre Kernaufgabe ist der Artenschutz. Wie der in der Praxis aussieht, erläutern drei Akteure des Naturschutzmodells – zwei in den feuchten Tallagen des Spessarts und eine auf den trockenen Hängen des fränkischen Muschelkalks.

Streicheleinheiten und trockenes Brot als kleine Anerkennung für wertvolle Mitarbeit: Gebiets­betreuerin Christiane Brandt mit Dexterstier Findus und Gefährtin. Manchmal genügt eine banale Fahrspur, um einer Art das Überleben zu ermöglichen. Und damit es mit ihr weitergehen kann, einen aufmerksamen Menschen mit der passenden Kompetenz. Tor­sten Ruf ist der eine Teil einer solch glücklichen Koinzidenz im Spessart und zeigt uns Ende Oktober die Nische des Kleinen Helmkrauts. Wir treffen den Gebietsbetreuer für Grünland im Naturpark Spessart im Naturschutzgebiet „Aubachtal“, östlich von Eschau (Lkr. Miltenberg). Der Wildbach [...]
Ausgabe November / Dezember 2022 | Natur & Umwelt

Das große Krabbeln

Im Hitzejahr 2022 hat sich der Borkenkäfer in einem bisher nicht gekannten Ausmaß vermehrt. Eine tödliche Gefahr für Fichten­wälder. Forstwissenschaftler Fritz Maier hat das Phänomen über Jahrzehnte beobachtet. Er gibt die Hoffnung dennoch nicht auf.

Ein Blick unter die Rinde zeigt das charakteristische Brutbild des Borkenkäfers. Der intensive Fraß unterbricht den Saftstrom des ­Baumes. Er stirbt ab. Er frißt sich durch den Frankenwald und ist der Grund dafür, warum man in der Region mehr und mehr braune Fichten oder abgeholzte, kahle Waldflächen entdeckt: ein nur fünf Millimeter großer, brauner Käfer. Der Fiesling stammt aus der Familie der Rüsselkäfer, trägt den harmlosen Namen „Buchdrucker“ (lat. Ips typographus) und ist die im Frankenwald häufigste Borkenkäferart. Wie viele andere hitzeliebende Insekten – dazu [...]
Ausgabe September / Oktober 2022 | Natur & Umwelt

Wertvolle Hecken, ­wundervolles Gestrüpp

Hecken prägen Kulturlandschaften, sorgen für Wohlbefinden beim Betrachter, sind Refugium für bedrohte Tier- und Pflanzenarten – und wirksame Klimaschützer. Das hat der Agrarwissenschaftler Dr. Axel Don vom Thünen-Institut Braunschweig mit seinem Team im Rahmen des Projekts CarboHedge herausgefunden. 

Hecken – für viele sind sie einfach nur lineare Landschaftselemente oder Gestrüpp. Landwirte empfinden sie oft als lästig, andere wiederum schätzen Hecken so sehr wie die Briten, die sie als Teil ihrer nationalen Identität betrachten: Ohne das malerische Netz aus dornenbewehrten Grünstreifen wäre die Insellandschaft nicht das, was sie ist. Welch prägende Beziehung sie zu Hecken hat, ist der Autorin erst beim Schreiben bewusstgeworden. Haus und Garten ihrer Kindheit sind ganz umhegt. Zwei Seiten begrenzen Blühsträucher und Einzelbäume, nach Süden gibt eine niedrige Ligusterhecke den [...]
Ausgabe Juli / August 2022 | Natur & Umwelt

Das Gras wachsen lassen

Städte und Gemeinden haben es in der Hand, den Flächenverbrauch für Privates und Gewerbliches in Bayern niedrig zu halten.

Die Fahrzeuge brauchen natürlich mehr Platz. Die können sich ja gar nicht bewegen. Die Geschichte spielt überall: 1966 etwa in Italien. Der Sänger Adriano Celentano erzählt in „Il ragazzo della via Gluck“ von einem Buben, der in einem alleinstehenden Haus am Stadtrand geboren ist, dort im Grünen aufwächst, barfuß mit Freunden über die Wiesen tollt, später in die Stadt zieht, einen modernen Beruf ergreift, emotional aber immer seiner Herkunft verbunden bleibt und nach Jahren zurückkehrt in die Gluck-Straße. Bitter enttäuscht findet er nicht nur seine [...]

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Das Franken-Magazin ist eine unabhängige Zeitschrift – ein Regionalmagazin, das alle 2 Monate erscheint und die mehrseitige Reportage zum Mittelpunkt seines Inhalts erklärt. Das Franken-Magazin zeigt Land und Leute liebevoll von ihrer interessantesten Seite.

Franken-Magazin - Ausgabe 05-06 2023

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