Kategorie: Natur & Umwelt

Ausgabe Januar / Februar 2023 | Natur & Umwelt

Sumpfschrecke und Drehwurz

Der Schwund der Biodiversität und das Artensterben sind lebensbedrohend und müssen sofort gestoppt werden. Diese Ansage der Weltnaturkonferenz in Montreal hat aufgerüttelt. In Bayern machen sich seit 20 Jahren Gebietsbetreuerinnen und -betreuer für den Erhalt wertvoller Naturräume stark. Ihre Kernaufgabe ist der Artenschutz. Wie der in der Praxis aussieht, erläutern drei Akteure des Naturschutzmodells – zwei in den feuchten Tallagen des Spessarts und eine auf den trockenen Hängen des fränkischen Muschelkalks.

Streicheleinheiten und trockenes Brot als kleine Anerkennung für wertvolle Mitarbeit: Gebiets­betreuerin Christiane Brandt mit Dexterstier Findus und Gefährtin. Manchmal genügt eine banale Fahrspur, um einer Art das Überleben zu ermöglichen. Und damit es mit ihr weitergehen kann, einen aufmerksamen Menschen mit der passenden Kompetenz. Tor­sten Ruf ist der eine Teil einer solch glücklichen Koinzidenz im Spessart und zeigt uns Ende Oktober die Nische des Kleinen Helmkrauts. Wir treffen den Gebietsbetreuer für Grünland im Naturpark Spessart im Naturschutzgebiet „Aubachtal“, östlich von Eschau (Lkr. Miltenberg). Der Wildbach [...]
Ausgabe November / Dezember 2022 | Natur & Umwelt

Das große Krabbeln

Im Hitzejahr 2022 hat sich der Borkenkäfer in einem bisher nicht gekannten Ausmaß vermehrt. Eine tödliche Gefahr für Fichten­wälder. Forstwissenschaftler Fritz Maier hat das Phänomen über Jahrzehnte beobachtet. Er gibt die Hoffnung dennoch nicht auf.

Ein Blick unter die Rinde zeigt das charakteristische Brutbild des Borkenkäfers. Der intensive Fraß unterbricht den Saftstrom des ­Baumes. Er stirbt ab. Er frißt sich durch den Frankenwald und ist der Grund dafür, warum man in der Region mehr und mehr braune Fichten oder abgeholzte, kahle Waldflächen entdeckt: ein nur fünf Millimeter großer, brauner Käfer. Der Fiesling stammt aus der Familie der Rüsselkäfer, trägt den harmlosen Namen „Buchdrucker“ (lat. Ips typographus) und ist die im Frankenwald häufigste Borkenkäferart. Wie viele andere hitzeliebende Insekten – dazu [...]
Ausgabe September / Oktober 2022 | Natur & Umwelt

Wertvolle Hecken, ­wundervolles Gestrüpp

Hecken prägen Kulturlandschaften, sorgen für Wohlbefinden beim Betrachter, sind Refugium für bedrohte Tier- und Pflanzenarten – und wirksame Klimaschützer. Das hat der Agrarwissenschaftler Dr. Axel Don vom Thünen-Institut Braunschweig mit seinem Team im Rahmen des Projekts CarboHedge herausgefunden. 

Hecken – für viele sind sie einfach nur lineare Landschaftselemente oder Gestrüpp. Landwirte empfinden sie oft als lästig, andere wiederum schätzen Hecken so sehr wie die Briten, die sie als Teil ihrer nationalen Identität betrachten: Ohne das malerische Netz aus dornenbewehrten Grünstreifen wäre die Insellandschaft nicht das, was sie ist. Welch prägende Beziehung sie zu Hecken hat, ist der Autorin erst beim Schreiben bewusstgeworden. Haus und Garten ihrer Kindheit sind ganz umhegt. Zwei Seiten begrenzen Blühsträucher und Einzelbäume, nach Süden gibt eine niedrige Ligusterhecke den [...]
Ausgabe Juli / August 2022 | Natur & Umwelt

Das Gras wachsen lassen

Städte und Gemeinden haben es in der Hand, den Flächenverbrauch für Privates und Gewerbliches in Bayern niedrig zu halten.

Die Fahrzeuge brauchen natürlich mehr Platz. Die können sich ja gar nicht bewegen. Die Geschichte spielt überall: 1966 etwa in Italien. Der Sänger Adriano Celentano erzählt in „Il ragazzo della via Gluck“ von einem Buben, der in einem alleinstehenden Haus am Stadtrand geboren ist, dort im Grünen aufwächst, barfuß mit Freunden über die Wiesen tollt, später in die Stadt zieht, einen modernen Beruf ergreift, emotional aber immer seiner Herkunft verbunden bleibt und nach Jahren zurückkehrt in die Gluck-Straße. Bitter enttäuscht findet er nicht nur seine [...]
Ausgabe März / April 2022 | Natur & Umwelt

Exot mit Federhaube

Der Wiedehopf ist der Vogel des Jahres 2022

Sein Aussehen ist schillernd – sein Charakter ebenso, zumindest in der phantasiegespeisten Wahrnehmung der Menschen. Wer so eine imposante Erscheinung wie der Wiedehopf ist, dem wird so manches zugetraut – im bestem wie im schlechteren Sinne. Unwiderstehlich ist er spätestens, wenn er seine orange-farbene Federhaube mit ihren flirrenden Spitzen in Schwarz-Weiß auffächert, die Krönung seines an sich schon auffälligen Gefieders mit den schwarz-weiß gebänderten Flügeln am zimtbraunen Körper. So ganz entfaltet wirkt er noch größer als die ca. 28 cm, die er vom Schwanz bis [...]

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