„Gib einem Hungernden einen Fisch, und er wird einmal satt, lehre ihn Fischen, und er wird nie wieder hungern.“ Dieses Sprichwort des chinesischen Philosophen Laotse ist mehr als 2.600 Jahre alt. Aber stimmt das auch heute noch? Michael Kolahsa, Fischereifachberater beim Bezirk Unterfranken, meint prinzipiell ja, wenn bei uns auch keiner mehr hungern müsse. Früher sei es beim Angeln ja tatsächlich ums Überleben gegangen, heute eher um Muse. Viele Anglerinnen und Angler schätzten den Bezug zur Natur. Sie bekämen so ein Gefühl für das empfindliche Ökosystem, und entwickelten ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit. So gesehen ist für Michael Kolahsa Fischen immer noch überlebensnotwendig, sagt er in unserem Interview.
Die Überfischung der Meere ist nicht mehr zu übersehen. Aber wie relevant ist denn die Binnenfischerei? Binnenfischerei und Süßwasser-Aquakultur machen nach Angaben der Welternährungsorganisation rund 40 Prozent der globalen Fischproduktion aus. Ist das eine Lösung des Welternährungsproblems? Kolahsa: Sagen wir so: es kann ein Teil der Lösung des Welternährungsproblems sein. Ein bekannter Spruch heißt: „das Gute schwimmt so nah“. Das kann ich nur unterstreichen. 40 Prozent ist ja schon wirklich ein beachtlicher Anteil. Aber er könnte und sollte noch höher sein. Jeden Prozentpunkt, den wir [...]