Kategorie: Landleben

Ausgabe Juli / August 2025 | Landleben

Hafen! Alter Hafen? Neuer Alter Hafen!!!

Bayerns ältester Binnenhafen im unterfränkischen Marktsteft.

Der „Seehafengraben“ oder auch „Canal“ wird ab 1711 ausgehoben und ist heute Bayerns ältester, in seiner ursprünglichen Form erhaltener Hafen. 1448 Lange schon hatten die Markgrafen von Ansbach Richtung Main geschielt. Jetzt gelingt ihnen der Kauf der „Sechs Maindörfer“, darunter das dem Hl. Stephanus geweihte „Stefft“. Mit dem Zugang zum Main, der Wasserstraße, geht es für sie um nichts weniger als um Einnahmen für eine standesgemäße, wirtschaftliche Existenz. 200 Jahre später gehen es die Ansbacher merkantilistisch an. Das Häckerdorf soll ein städtebauliches und wirtschaftspolitisches Musterstück [...]
Ausgabe Juli / August 2025 | Landleben

Pure Lebensfreude für Europas Zukunft

Rund um den 1. Mai ist Uffenheim im Ausnahmezustand. Tagelang feiert die mittelfränkische Stadt ihr Walpurgi-Fest. Höhepunkt ist der spektakuläre Umzug der Vereine und Gruppen, den dieses Jahr die Maienkönigin Julia Anwander anführte. Einen wichtigen Part übernahmen dabei die Delegationen der drei Partnerstädte Pratovecchio-Stia (Italien), Egletons (Frankreich) und Kolbudy (Polen). Hier wird Europa gelebt und gefeiert.

Zünftige Blasmusik - der Bläserchor Reusch als einer der Taktgeber von Uffenheims spektakulärem Walpurgi-Umzugs zum 1. Mai 2025. Bunter Blickfang und italienisches Flair - die Freunde aus der Partnerstadt Pratovecchio-Stia sind seit 44 Jahren beim Umzug dabei. Walpurgisfeste sind bekannt für ihre schaurig-mystische Stimmung, wenn in der Nacht zum 1. Mai Hexen und Teufel ihr Unwesen treiben. Ein Walpurgi-Fest ganz anderer Art, geradezu das lichte Gegenteil, begeht das mittelfränkische Uffenheim. Hier regieren die strahlend schöne Maienkönigin, ihr royales Gefolge, internationale Freundschaften und die pure Lebensfreude. [...]
Ausgabe Januar / Februar 2025 | Landleben

Kulinarische Grüße aus der Jungsteinzeit

Zugegeben kein moderner Mensch möchte zurück zu den wenig komfortablen Lebensumständen des jungsteinzeitlichen Homo sapiens. Der Fund der Mumie vom Similaun, besser bekannt als Ötzi, gibt uns Auskunft darüber, wie hart die Zeiten dereinst ­waren. Aber manches aus jenen fernen Tagen feiert ein kleines geschätztes Comeback.

Waldstaudenroggen Etwa der Waldstaudenroggen, eine Getreideart, die man bereits vor 7 000 Jahren im Vorderen Orient kultiviert und vorzugsweise auf Rodungsflächen ausgebracht hat. Extrem anspruchslos, denn er kann in Höhen bis zweitausend Meter und bei Temperaturen bis minus 25 Grad gedeihen, ist er auch bekannt als Sibirienroggen. Die Wiederentdeckung solch alter, robuster Getreidesorten verdankt sich ein ganzes Stück weit der zunehmenden Skepsis etwa gegenüber dem handelsüblichen Turbo-Weizen, der das Mehl vor allem für konventionelle Backwaren liefert. Experimentierfreudige und handwerklich geschickte Bäcker, die Geschmack und Bekömmlichkeit ihrer [...]
Ausgabe Juli / August 2023 | Landleben

Warum der Triesdorfer Tiger nicht faucht …

… aber Äpfel hinter Gitter mußten

Das weiße Schloß – spätestens bei diesem Anblick merkt man, daß die Hochschule eine hochherrschaftliche Geschichte hat. Heute ist hier die Verwaltung der Fachakademie für Ernährung und Versorgungsmanagement untergebracht. Was vor 175 Jahren begann, war schon damals weit mehr als ein „Kuhstall mit ­Klassenzimmer“. König Ludwig I. kann man sicherlich Weitblick zuschreiben, daß er 1848 die königlich bayerische Kreisackerbauschule in Triesdorf gründete und damit heimischen Bauernburschen eine praxisnahe Ausbildung bot. Der König wäre stolz, wenn er wüßte, daß aus anfänglich 13 Schülern im Laufe der [...]
Ausgabe Mai / Juni 2023 | Landleben

Meistens geht es dabei friedlich zu …

Die Jugend auf dem Land entdeckt wieder das Karteln.

Schach gilt als Sport – Schafkopf als Kartenspiel. Beobachtet man eine hitzige Schafkopfpartie der Kartler in Markt Herrnsheim oder Hüttenheim, kann man das nicht so ganz nachvollziehen. Teilweise werden die Karten auf den Tisch gehämmert, als ob ein Hufschmied auf seinen Amboß drischt. Schach gilt als Sport – Schafkopf als Kartenspiel. Beobachtet man eine hitzige Schafkopfpartie der Kartler in Markt Herrnsheim oder Hüttenheim, kann man das nicht so ganz nachvollziehen. Teilweise werden die Karten auf den Tisch gehämmert, als ob ein Hufschmied auf seinen Amboß [...]
Ausgabe Juli / August 2022 | Landleben

Der Heilige Geist in Michelfeld

Ein ganz persönlicher Bericht über die ­Einweihung eines Kirchenfensters.

Der Himmel ist grau an diesem Pfingstsonntag, es ist Regen gemeldet und die Mauersegler fliegen tief hier in Michelfeld, einem Ortsteil von Marktsteft im Landkreis Kitzingen. Die Straßen sind verlassen, und der Ort wirkt wie ausgestorben. Aber das täuscht. Denn kaum öffnet man das kleine Tor und steigt die wenigen Stufen zur Kirche hinauf, hört man beeindruckenden Gesang aus der weit geöffneten Türe erklingen. Es singt der Männergesangsverein Michelfeld, allesamt gestandene Herren, im festlichen Gewand ganz dem Anlaß entsprechend. Denn hier, in der evangelischen St. [...]
Ausgabe Mai / Juni 2022 | Landleben

Leben und Wohnen im Paradies

Fränkische Vielfalt, soziales Miteinander und zukunftsweisende Ideen prägen Kürnach

Daß wir alle von Fischen abstammen, will uns vermutlich dieses freundliche Exemplar auf dem Kürnacher Wasserspielplatz im Güßgraben zu verstehen geben. René Wohlfart, Erster Bürgermeister Wenn ein „Reingschmeckter“ Bürgermeister wird, und dann auch noch als „Roter“ die jahrzehntelange CSU-Herrschaft beendet, wenn dieser Bürgermeister zusätzlich auch noch in der Paradiesstraße wohnt – ja, dann kann man schon von annähernd paradiesischen Zuständen ausgehen.  Aber Spaß beiseite: Was das im Grünen gelegene Dorf Kürnach vor den Toren Würzburgs ausmacht, ist wohl seine fränkische Vielfalt, die das soziale Miteinander des [...]
Ausgabe Januar / Februar / März 2022 | Landleben

Schlammschlacht um die Karpfen

Richtig ernst wird’s um 9 Uhr morgens. Grauer Novembertag. Drei Grad. Nieselregen. Die Stimmung ist gut unter den 60 Fischern, die aus ganz Mittelfranken zusammengekommen sind, um ehrenamtlich beim Abfischen des Großen Dutzendteiches im Süden Nürnbergs zu helfen.

Das Abfischen des Großen Dutzentteiches in Nürnberg hat Kultcharakter. Acht Männer postieren sich mit einem Schleppnetz auf dem Steg, der ein 30 mal 30 Meter großes, von Holzbrettern abgegrenztes Areal vor einer Abflußschleuse umgibt. Jetzt ziehen die Männer das Netz zusammen, immer fester. Schwanzflossen und Rückenflossen großer Karpfen kommen zum Vorschein. Das Wasser brodelt. Immer hektischer wird das Leben unter der Wasseroberfläche, während sich das Netz weiter zuzieht. Weitere Fischer kommen hinzu und stellen sich mit ihren hüfthohen Gummistiefeln ins Wasser, den Kescher in der [...]
Ausgabe Januar / Februar / März 2022 | Landleben

Beglückende Zeitreise

In Friesenhausen (Ortsteil von Aidhausen, Lkr. Haßberge) …

Was es hier nicht gab, gab es vermutlich gar nicht – oder so ähnlich! Wer würde auch heute nicht gerne in so einem Geschäft einkaufen? Andrea Meub, die „Inhaberin“ des „Gemischtwarenladens Jakob Schmidt“ in Friesenhausen. Den Metallgriff gedrückt, die moosgrüne Kassettentür ein paar Zentimeter aufgestoßen, die alte Ladenglocke ausgelöst: Ein helles „Ringring“ und schon sind wir in einer anderen Welt. Einer sehr beglückenden. Als Andrea Meub vor acht Jahren das erste Mal seit ihrer Kindheit den „Gemischtwarenladen Jakob Schmidt“ in Friesenhausen (Lkr. Haßberge) wieder betrat, [...]
Ausgabe September / Oktober 2021 | Landleben

Eine Arche für Anna und Alois

In Deutschland stehen über 100 vom Aussterben ­bedrohte Nutztier-Rassen auf der „Roten Liste“. Das oberfränkische Kleinwendern ist Bayerns erstes Arche-Dorf. Bedrohte Arten wie das Sechsämter-Rotvieh, das Coburger Fuchsschaf oder das Deutsche Reichshuhn haben hier ein Refugium.

Anna, ein Coburger Fuchsschaf, mag Grün, war aber nicht wahlberechtigt. Ein seltenes Landidyll: Auf einer der sattgrünen Fichtelgebirgswiesen steht eine Herde außergewöhnlicher, rotbrauner Kühe. Fast alle haben weiße Schwanzspitzen und helle Hörner. Beinahe wäre das berühmte „Sechsämter-Rotvieh, das als Rasse wohl schon seit über 3000 Jahren als „Keltenvieh“ existiert, ausgestorben. Deshalb startete der Naturpark Fichtelgebirge im Jahr 2012 ein Rettungsprojekt: In Kleinwendern wurde mit Unterstützung der Unteren Naturschutzbehörde und des Bayerischen Umweltministeriums eine Weide eingerichtet und eine kleine Herde Roten Höhenviehs aus der nahen Oberpfalz [...]

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Das Franken-Magazin ist eine unabhängige Zeitschrift – ein Regionalmagazin, das alle 2 Monate erscheint und die mehrseitige Reportage zum Mittelpunkt seines Inhalts erklärt. Das Franken-Magazin zeigt Land und Leute liebevoll von ihrer interessantesten Seite.

Franken-Magazin - Ausgabe 07-08-2025

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